KinderKinder und die Kinderrechte

Kinder haben Rechte! Aufgeschrieben wurden die Kinderrechte vor über 30 Jahren von den Vereinten Nationen als sogenannte UN-Kinderkonvention und viele Länder in aller Welt haben sie unterzeichnet. Der Weltkindertag wurde erfunden, um Eure Rechte, die Kinderrechte, zu feiern und sie überall bekannter zu machen. Und auch KinderKinder will dabei helfen, die Kinderrechte hier in Hamburg noch bekannter zu machen - deswegen gibt es in Hamburg das Weltkinderfest jedes Jahr am Sonntag vor dem Weltkindertag. Dort gibt es viele Aktionen zu den Kinderrechten, zum Beispiel unsere Kinderrechte-Rallye.

Was die Kinderrechte bedeuten, könnt ihr jetzt hier schon erfahren.

Unser Illustrator Andreas Röckener hat die zehn unserer Meinung nach wichtigsten Rechte für Euch illustriert:

 

Dein Recht auf elterliche Fürsorge © Andreas RöckenerDein Recht auf elterliche Fürsorge

Jedes Kind hat ein grundlegendes Recht auf Fürsorge. Das bedeutet, dass jedes Kind das Recht hat, mit seinen Eltern und in seiner Familie aufzuwachsen. Auch wenn die Eltern nicht zusammenwohnen, sind sie für die Erziehung und Entwicklung ihrer Kinder verantwortlich. Wenn sie das nicht schaffen, dann sollten sich zum Beispiel Pflegeeltern oder Adoptiveltern um das Kind kümmern oder der Staat eine andere Lösung für das Kind finden, damit es glücklich und unbeschwert aufwachsen kann. Im Mittelpunkt steht bei allen Lösungen immer das Wohl des Kindes!

Dein Recht auf Bildung © Andreas RöckenerDein Recht auf Bildung

Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, es soll lernen können und eine Ausbildung machen. In Deutschland gilt eine allgemeine Schulpflicht und das ist sehr gut. Leider ist das nicht überall auf der Welt so. Die Länder, die die UN-Kinderrechtskonvention unterschrieben haben, verpflichten sich, den Schulbesuch unentgeltlich, das heißt kostenlos zu ermöglichen und damit allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Lage die gleiche Chance auf einen Zugang zu Bildung zu geben. Außerdem haben diese Länder erklärt, sich gemeinsam weltweit für eine Überwindung des Analphabetismus einzusetzen. Lesen und schreiben zu lernen ist sehr wichtig und mag für uns in Deutschland ganz selbstverständlich sein, in vielen Ländern ist es aber leider nicht so. Dafür muss noch viel getan werden!

Dein Recht auf Gesundheit © Andreas RöckenerDein Recht auf Gesundheit

Jedes Kind hat ein Recht auf »das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit«. Damit ist zum Beispiel gemeint, dass jedes Kind das Recht auf Behandlung in einer Arztpraxis oder im Krankenhaus, auf Gesundheitsfürsorge und auf gesundheitliche Aufklärung hat. Dies soll unter anderem über Sozialversicherungen sichergestellt werden. Krankheiten oder Hunger sollen im Rahmen einer »gesundheitlichen Grundversorgung« durch das Bereitstellen von Nahrungsmitteln und Medikamenten und leicht zugänglicher medizinischer Technik verhindert werden. Besonders für Kinder in armen Entwicklungs- und Schwellenländern ist dies ein sehr wichtiges Recht, das noch viel stärker verwirklicht werden muss.

Dein Recht auf Meinungsfreiheit © Andreas RöckenerDein Recht auf Meinungsfreiheit

Das Recht auf Meinungsfreiheit hat mindestens zwei Bedeutungen. Zum einen geht es natürlich darum, dass jedes Kind das Recht haben sollte, seine eigene Meinung zu vertreten. Genauso wichtig ist aber auch, dass jedem (Kind) die Möglichkeit gegeben wird, sich diese Meinung auch frei zu bilden. Hiermit ist das Recht gemeint, freien Zugang zu Informationen aller Art zu bekommen, zum Beispiel in Bibliotheken oder an anderen öffentlichen Stellen. Das gilt auch über Ländergrenzen hinweg auf der ganzen Welt, auch wenn das noch nicht überall Wirklichkeit ist!

Dein Recht auf Gleichberechtigung © Andreas RöckenerDein Recht auf Gleichberechtigung

Für Kinder gilt genauso wie für Erwachsene: Jedes Kind hat dieselben Rechte, egal ob es Junge oder Mädchen ist, ob seine Eltern arm sind oder reich, ganz gleich, woher es kommt, welche Hautfarbe es hat, oder welche Sprache es spricht, ob es gesund oder mit einer Behinderung auf die Welt gekommen ist, welcher Religion es angehört... Es gibt tausend Dinge, in denen Kinder sich voneinander unterscheiden können, aber eines ist trotzdem für alle Kinder gleich: Das Recht auf Schutz vor Diskriminierung – das Recht auf Gleichberechtigung.

Dein Recht auf Schutz im Krieg © Andreas RöckenerDein Recht auf Schutz im Krieg

Kindern im Krieg oder auf der Flucht werden von der UN-Kinderrechtskonvention besondere Rechte eingeräumt: Zum einen ist es sehr wichtig, dass kein Kind dazu gezwungen werden darf, als Kindersoldat aktiv in einem Krieg oder Bürgerkrieg mitzukämpfen! Zum anderen versprechen alle Länder, die die UN-Kinderkonvention unterschrieben haben, einem Flüchtlingskind Schutz zu gewähren. Es darf nicht in sein Heimatland und damit in den Krieg zurückgeschickt werden. Sollte ein Kind auf der Flucht von seinen Eltern getrennt worden sein, muss alles für eine Familienzusammenführung getan werden. Wichtig ist außerdem, dass ein Flüchtlingskind in dem Land, in dem es sich aufhält, genau dieselben Rechte hat wie jedes andere Kind.

Dein Recht auf gesunde Ernährung © Andreas RöckenerDein Recht auf gesunde Ernährung

Jedes Kind hat ein Recht auf einen »angemessenen Lebensstandard«. Das wichtigste dabei ist wohl die gesunde Ernährung. Denn wer nicht genug isst oder trinkt, der kann auch nicht richtig wachsen, denken, spielen, lernen oder toben.
Mit der Anerkennung der UN-Kinderrechtskonvention haben die unterzeichnenden Länder versprochen, für die Bereitstellung von ausreichenden vollwertigen Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser zu sorgen, um diese Lebensgrundlage für alle Kinder zu ermöglichen.

Dein Recht auf gewaltfreie Erziehung © Andreas RöckenerDein Recht auf gewaltfreie Erziehung

Wie jeder Mensch hat auch jedes Kind ein Recht auf »Unversehrtheit«. Dieses Recht gehört zu den grundlegenden Menschenrechten und ist in Deutschland im Grundgesetz verankert. Das bedeutet, dass ein Kind durch niemanden, insbesondere nicht durch Respekts- und Autoritätspersonen wie Eltern oder Lehrer, mit Gewalt bestraft oder zu irgendetwas gezwungen werden darf. Ein Kind muss vor jeder Form von körperlicher oder geistiger Gewalt genau wie vor Vernachlässigung oder Ausbeutung geschützt werden! 

Dein Recht auf Spiel und Freizeit © Andreas RöckenerDein Recht auf Spiel und Freizeit

Gerade für Kinder ist es wichtig, sich ausprobieren zu können und Neues zu lernen und zu erleben! Darum ist auch das Recht auf Spiel und Freizeit ein besonders wichtiges Recht. Auch wenn es für uns in Deutschland selbstverständlich sein mag, sich nachmittags mit Freunden zu treffen, zum Sport zu gehen oder Musikunterricht zu nehmen, sieht das in anderen Teilen der Welt leider ganz anders aus: Viele Kinder müssen von klein auf arbeiten, damit ihre Familien überleben können, und haben keine Chance, solche Dinge zu unternehmen. Hier muss noch viel getan werden, das zu verändern.

Dein Recht auf Kultur und Kunst © Andreas RöckenerDein Recht auf Kultur und Kunst

Jedes Kind hat das Recht auf Kultur und Kunst, es soll die Freiheit haben, sich am kulturellen und künstlerischen Leben zu beteiligen. Das Erleben von Kunst und Kultur ist enorm wichtig und bereichernd für die Entwicklung eines Kindes. Deshalb sollen gerade kindgerechte und auf Kinder zugeschnittene Kulturprogramme in besonderem Maße gefördert werden.